Feedbackkultur
Eine Feedbackkultur innerhalb der Schulgemeinde ist für uns ein wesentlicher Baustein der Qualitätssicherung und -entwicklung. Dabei haben wir folgendes Verständnis von Feedback:
Feedback ist ...
- keine Kritik, keine Bevormundung, kein Konflikt, keine Krise, sondern eine Rückmeldung dessen, was eine andere Person / Personengruppe wahrnimmt
- von der Perspektive her subjektiv, aber spezifisch und sachlich in der Art
- konkret und beschreibend
- konstruktiv
- erwünscht
Ein Feedback kann deshalb zwischen unterschiedlichen Personen und Rollen stattfinden.
1. Schüler*in – Schüler*in
- findet regelmäßig im Unterricht statt, z.B. nach Präsentationen, dem Vorlesen von Hausaufgaben, dem Vorstellen / Vorspielen von Ergebnissen von Partner- oder Gruppenarbeiten, Besprechung der Profilpräsentationen etc.
- bei besonderen Anlässen im Rahmen des Methodentrainings, PiT etc.
2. Lehrkraft – Schüler*in
- findet regelmäßig statt, im Rahmen des Unterrichts, z.B. bei der Rückgabe von Klassenarbeiten, bei Notenbesprechungen, bei Besprechungen des Förderplans
- außerhalb im Rahmen von Gesprächen zwischen Klassen- und Fachlehrkräften über die Schullaufbahn und / oder Berufswegeplanung, bei Lernentwicklungsgesprächen etc.
3. Schüler*in – Lehrkraft
- findet regelmäßig in unterschiedlichen Formen statt
- jede Lehrerkraft holt sich einmal im Halbjahr in einem Kurs / einer Klasse ihrer Wahl eine Rückmeldung über die Unterrichtsgestaltung ein und bespricht relevante Aspekte mit dem Kurs / der Klasse
- die Form ist jeder Lehrkraft selbst überlassen, entsprechende Materialien (analog und digital werden allen Kolleg*innen zur Verfügung gestellt)
- der Inhalt bleibt ausschließlich bei der Lehrkraft, es gibt keine inhaltliche Weitergabe an die Schulleitung
- die Lehrkraft vermerkt in einer Liste, dass sie sich Feedback eingeholt hat
Ziel: Rückmeldung der Schüler*innen zur Gestaltung des Unterrichts und zum Umgang mit den Schüler*innen zur persönlichen Weiterentwicklung
4. Lehrkraft – Lehrkraft
- freiwilliges Angebot für Kolleg*innenhospitationen oder im Rahmen der Internen Evaluation
- zwei oder drei Kolleg*innen, die sich auf Wunsch und nach Wahl selbst zusammenfinden, besprechen, welche Aspekte sie gerne begutachtet haben möchten
- sie besuchen sich gegenseitig im Unterricht und achten auf die vereinbarten Kriterien; hierzu kann die beobachtende Lehrkraft von ihrem Unterricht freigestellt werden
- sie besprechen hinterher die Beobachtungen zu den vereinbarten Kriterien
- Material und Anleitung stehen bereit
Ziel: kollegiale Rückmeldung „unter Gleichen“ zur persönlichen Weiterentwicklung, Gesprächsangebot, Hilfestellung z.B. im Umgang mit besonderen Schüler*innen oder bei der Erprobung neuer Methoden etc.
5. Lehrkräfte – Schulleitung / Hausleitung
- die Kolleg*innen werden einmal im Jahr (am Schuljahresende) gebeten, der Schulleitung eine Rückmeldung zu deren Vorgehensweisen, Verfahren, Umgang etc. zu geben
- die Ergebnisse werden danach mit dem Kollegium besprochen
Ziel: Rückmeldung zur Optimierung von Verfahrensweisen, Abläufen, Umgangsweisen etc.
6. Schulleitung – Lehrkräfte/schulisches Personal
- die Schulleitung bietet den Kolleg*innen Gespräche an
- die Gespräche sollen einen Austausch über die persönliche Situation der Kolleg*innen in der Schule, Erfreuliches und Schwierigkeiten, Stand der besonderen Aufgaben und verantworteten Projekte, wenn gewünscht über berufliche Ziele etc. ermöglichen
- der Inhalt der Gespräche ist vertraulich
- die Gespräche dienen ausdrücklich nicht dem Verteilen von Aufgaben und zusätzlichen Arbeiten
- Kolleg*innen können Einzelgespräche führen oder – wenn sie es wünschen – sich nach persönlichen Wünschen auch zu zweit oder zu dritt zusammentun und einen Termin wahrnehmen
Ziel: Ausspracheangebot; Möglichkeit, eigene Wahrnehmungen, Gedanken, Ideen, Kritik, Verbesserungsvorschläge etc. einzubringen und / oder eine persönliche Rückmeldung zu einem gewünschten Thema zu bekommen.
7. Eltern – Schule (Schulleitung und Lehrkräfte)
- am Ende des Schuljahres werden die Eltern gebeten, ihre Einschätzung zu Organisation, Abläufen, Angeboten, Leitung, Unterricht, Stimmung abzugeben
- die allgemeine Abfrage erfolgt im Abstand von ca. 3 Jahren, dazwischen werden die Eltern einmal am Ende des Schuljahres um Rückmeldung zu jahrgangspezifischen Themen gebeten
Ziel: Beteiligung durch die Einschätzung der Eltern, die der Optimierung der genannten Aspekte dient; auch Themensetzung für bestimmte Aspekte, die in einzelnen Jahrgängen mit den Eltern des SEB diskutiert werden können
8. Gäste – Schulgemeinde
- nach Informationsveranstaltungen (z.B. Tag der offenen Tür, Informationsabenden etc.) sind die interessierten Besucher*innen gebeten, eine konkrete Rückmeldung zur besuchten Veranstaltung zu geben
Ziel: Evaluation der Ergebnisse und Optimierung der Veranstaltung
9. Konferenzteilnehmer*innen / Konferenzleitung
- Reflexion über den Ablauf, die Themensetzung, Effektivität, Transparenz, Stimmung etc.; einmal im Schuljahr
- Verantwortlich hierfür ist die jeweilige Konferenzleitung
Ziel: Evaluation der Ergebnisse und Optimierung der folgenden Konferenzen /Sitzungen