Schulleiterin Christine Döbert sprach direkt in ihrer Begrüßungsrede einen wunden Punkt an: Über die Klimakrise rede man schon seit über 30 Jahren, allen seien traurige Bilder von Eisbären auf schmelzenden Eisplatten oder von verheerenden Überflutungen bekannt. Die Haltung „ich kann es schon nicht mehr hören“ sei aber leider verbreitet.
Wie nach wie vor aktuell und dramatisch das Thema „Klimawandel“ ist, belegte Prof. Düren gleich zu Beginn seines Vortrags. Die Erderwärmung habe sich im letzten Jahr im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten beschleunigt. Studien belegten, dass die Erderwärmung mit dem CO2 -Ausstoß auf der Erde im direkten Zusammenhang stehe. Es seien „positive Klimarückkopplungen“ auf der Erde entstanden, die aber nur in der physikalischen Fachterminologie „positiv“ genannt werden: Es sind Teufelskreise von Erderwärmung und CO2-Emissionen; Faktoren, die sich gegenseitig hochschaukeln. Faktoren, die zu sichtbaren Katastrophen führten: zu Überschwemmungen, zu Häufung von Waldbränden, zu Hunger und letztlich auch zu Kriegen um Ressourcen.
Ursache sei bekannterweise in erster Linie der Gebrauch von fossilen Brennstoffen, daher sei es notwendig, erneuerbare Energiesysteme auszubauen. Diese, so Düren, habe die Menschheit in ihrer Geschichte immerhin Tausende Jahre vor der Industrialisierung genutzt!
Düren stellte ein paar Ideen vor, die seiner Ansicht nach die Energiewende unterstützen könnten, wie z.B. ein von ihm so genannter „Antisee“, ein Pumpspeicherkraftwerk in einem Stausee, das Windkraft- und Solaranlagen zur Energiegewinnung ergänzen könnte. Die E-Mobilität müsse ausgebaut werden, nicht nur sollte das Fahren von E-Autos praktikabler werden, auch könnte man den Schienenverkehr ausbauen, und z.B. auch Autobahnen dafür nutzen. Darüber hinaus müsse das Bauen von Passivhäusern gefördert werden. Letztlich sei ein wichtiger Beitrag zur Lösung der Klimakrise auch eine Änderung des individuellen Konsumverhaltens: Der Einzelne müsse weniger und nachhaltiger konsumieren, um überflüssigen Energieverbrauch zu vermeiden.
In der anschließenden Fragerunde betonte Düren, dass das alles nur Ideen seien, die „funktionieren könnten“ um dem Klimawandel entgegenzuwirken, er aber kein Politiker sei, der deren Umsetzung beschließen könne. So bleiben die Zeiten, wie eingangs in seinem Vortrag erwähnt, weiterhin „spannend“. Ob man überhaupt Hoffnung haben könne, dass sich was bessert, kam eine Frage aus dem Publikum, schließlich sage man ja immer, dass andere Faktoren viel mehr am Klimawandel „schuld“ seien als das eigene Konsumverhalten. Dürens Botschaft dazu ist klar: Im Gesamtergebnis sei eine Sache „besser zu machen“ immer noch besser, als gar nichts zu machen. Demnach ist es ebenso falsch, auf ein Wunder zu hoffen, wie die Hoffnung komplett zu verlieren. Man muss verantwortungsbewusst handeln- und das fängt beim Einzelnen an.
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Prof. Dr. Michael Düren für den Vortrag, bei Frau Stefanie Heinsohn für die Organisation des Hochschultages sowie bei der Sparkasse Dieburg für die freundliche Unterstützung!
Anhängend die Pressemitteilung der Stadt Rödermark.