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Lernentwicklungsgespräche

„Das einzige Ziel, gegen das ein Mensch
sich nicht wehrt, ist sein eigenes“ (Reinhard K. Sprenger)

Schule hat den Erziehungsauftrag, die einzelnen Schüler*innen individuell zu fördern und zu fordern. Gemäß diesem Grundsatz führt die NBS seit 2014 in allen Klas­sen der Jahrgangsstufe 5 Lernentwicklungsgespräche durch. Lernentwicklungsgespräche sind schülerzentrierte, ressourcenorientierte Lehrer-Schüler-Eltern-Gespräche, in denen die Schüler*innen ihre im Unterricht und in der Praxis erworbenen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen in Bezug auf ihren Lernstand reflektieren und ihre nächsten Schritte zur Erweiterung ihrer Kompetenzen im Hinblick auf eine zielgerichtete Lernentwicklung planen.

Inhalte der Lernentwicklungsgespräche sind:

  • die individuelle Lernentwicklung
  • der Lernstand aller Fächer und Lernbereiche
  • die überfachlichen Kompetenzen die nächsten Lernziele und –schritte der Schülerin/des Schülers
  • auf Wunsch: Berufs- und Studienwegeplanung (ab Jg. 8)

Die Lernentwicklungsgespräche dauern in der Regel 30- 45 Minuten.

Alle Beteiligten bereiten sich im Vorfeld (2-4 Wochen vorher) auf das Gespräch vor. Die Schüler*innen bekommen zur Vorbereitung einen Selbsteinschätzungsbo­gen, den sie eigenständig ausfüllen. Die Eltern erhalten einen Fragebogen, in dem sie sich mit den Stärken und Schwächen ihres Kinders auseinander setzen. Das Abfragen zum Lern- und Leistungsstand der Schüler*innen erfolgt über einen Beobachtungsbö­gen, die die Fachlehrkräfte zu jedem Kind ausfüllen.

  • Begrüßung und Erläuterung von Ablauf und Ziel des Gesprächs
  • Schüler*innen stellen eigene Reflektion über Lernverhalten, Stärken und Schwächen und evtl. Ziele vor
  • Eltern tragen ihre Wahrnehmung bei
  • Hausleitung (HL) beschreibt Wahrnehmung durch die unterrichtenden Lehrkräfte
  • Abgleich zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung

Festlegung der Lernziele (max. zwei) durch die Schüler*innen:

  • Was nehme ich mir vor?
  • Was will ich dafür tun?
  • Wer kann mich wie unterstützen?
  • Woran kann ich erkennen, dass ich mein Ziel erreicht habe?
  • Wann will ich dieses Ziel erreicht haben?

Hausleitung und Schüler*in unterschreiben die Vereinbarung Zusammenfassung und Rückmeldung zum Gespräch

Schüler*innen erhalten durch eine Lernvereinbarung Hilfestellung und Orien­tierung zur Erreichung ihrer Ziele. Die Vertragsform verleiht dem Lernprozess eine grö­ßere Ernsthaftigkeit. Schüler*innen übernehmen Verantwortung für ihr eige­nes Lernen. Mit einer Lernvereinbarung wird ein Schritt auf dem Weg zu einer individuel­len Lernplanung in Bezug auf kognitive, methodische, personale und soziale Kompeten­zen vorgenommen, und kleinschrittig festgehalten.

 

Lernvereinbarungen beinhalten:

  • Selbst definierte, klare, erreichbare Ziele
  • Schritte, die zu bewältigen sind
  • Verbindlichkeit durch überschaubare Termine
  • Erfolgserlebnisse als Motivation für die nächsten Schritte

 

Eine Lernvereinbarung besteht aus 6 Teilen:

1. Ziel: Was möchte ich erreichen? Was nehme ich mir vor?

2. Handlungsschritte: Was will ich tun?

3. Unterstützung: Wer kann mir dabei helfen?

4. Indikator: Woran erkenne ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?

    Mit wie viel Prozent Erfolg rechne ich?

5. Terminierung: Wann will ich dieses Ziel erreicht haben?

6. Datum, Unterschriften

Überprüfung der Lernvereinbarung: Habe ich mein Ziel erreicht?

Im Abstand von ca. 4-8 Wochen nach dem Lernentwicklungsgespräch, erfolgt eine Nachbesprechung zwischen Schüler*in und Hausleitung über die vereinbarten Ziele. Dabei ist wichtig zu reflektieren, was gut geklappt hat oder was die Ursachen für das Nichterreichen eines Ziels gewesen sein könnte. Aus der Reflektion ihres Handels können die Schüler Konsequenzen für zukünftiges Handeln ableiten.

 

Zentrale Fragen der Nachbesprechung sind:

  • Ist das Lernziel erreicht?
  • Was hat gut funktioniert, was nicht?
  • Welche Unterstützung ist evtl. noch gewünscht / nötig?
  • Gibt es neue Ziele?

 

Evaluation der Lernentwicklungsgespräche

Die Evaluation zum Ablauf der Lernentwicklungsgespräche erfolgt im Anschluss an die Gespräche innerhalb eines Monats durch eine Onlinebefragung der Eltern. Zum Ende des Schuljahres werden in einer Klausurtagung der Hausleitungen die Ergebnisse der Onlinebefragung, die Lernvereinbarungen der Schüler*innen sowie die Ergebnisse der Nachbesprechungen von den Hausleitungen analysiert, das Verfahren reflektiert und gegebenenfalls Anpassungen bzw. Änderungen vorgenommen.