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Förderkonzept

 

Die Entfaltung der Persönlichkeit kann nur gelingen, wenn

… jeder entsprechend seiner Fähigkeiten lernen kann.

… jeder seinen individuellen Interessen nachgehen kann.

 

Diese Leitsätze bilden die Grundlage für verschiedenste Konzepte zur Förderung an unserer Schule.

 

 

Förderung im Regelunterricht und durch besondere Unterrichtsangebote

Grundsätzlich ist der Unterricht an unserer Schule binnendifferenziert angelegt, d.h.  so­wohl leistungsschwächere als auch leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler werden durch die Bereitstellung von Materialien von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad bzw. Unterstützungsgrad oder Aufgaben von unterschiedlicher Komplexität gefördert und ge­fordert. Dies geschieht insbesondere im SegeL-Unterricht der Jahrgangsstufen 5-7, in dem oft auch eine zweite Lehrkraft zur individuellen Beratung zur Verfügung steht, aber auch im jeweiligen Fachunterricht, z.B. im Rahmen der Arbeit mit Checklisten oder Wochenplänen.

Bei drohendem Leistungsversagen wird auf Initiative der entsprechenden Fachlehrkraft in einem Förderplan erstellt. In diesem werden – ausgehend auf Entwicklungsstand und Lernausgangslage, individuellen Stärken und Schwächen sowie Förderchancen und Förderbedarf – gemeinsam mit Erziehungsberechtigten und Schülern definitive Zielvereinbarungen für die Zukunft getroffen, d.h. konkrete Förderaufgaben und/ oder Fördermaßnahmen benannt. Diese werden dokumentiert und von  Erziehungsberechtigten, Schü­lern, Fachlehrkraft und Klassenleitung unterschrieben. Ziel ist neben der Förderung auch, die Schülerinnen und Schüler auf die Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess hin­zuweisen, und Erziehungsberechtigte miteinzubeziehen. Für die Erstellung eines Förderplans steht eine Vorlage zur Verfügung. Alle Förderpläne werden im entsprechenden Be­reich der Schülerakte abgeheftet.

Als Europaschule bieten wir sprachbegabten und interessierten Schülerinnen und Schü­lern die Möglichkeit, Französisch oder Spanisch als zweite Fremdsprache schon ab der 5. Klasse zu lernen. Natürlich ist es auch weiterhin möglich, diese Sprachen oder Latein als zweite Fremdsprache ab der 7. Klasse neu zu beginnen, in der Jahrgangsstufe 9 kann eine dritte Fremdsprache begonnen werden. Dazu bieten wir auch muttersprachlichen Unterricht in Türkisch an. In Jahrgang 11 wird noch einmal ein Anfängerkurs in Italie­nisch angeboten, sodass theoretisch vier Fremdsprachen im Unterricht erlernt werden können. Zudem kann eine AG Chinesisch besucht werden.

Zusätzlich zu dem Angebot an verschiedenen Fremdsprachen können Schülerinnen und Schüler Englisch als bilingualen Unterricht wählen. Beginnend als AG in Klasse 5 stehen dann in den verschiedenen Jahrgängen im Regelunterricht die Sachfächer Geographie, Biologie, Geschichte und Sozialkunde im Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Rahmen die­ses Programms können Schülerinnen und Schüler sogar ihre Abiturprüfung in Geschichte/ History und Politik und Wirtschaft/ Politics and Economics auf Englisch abgelegen.

Schülerinnen und Schüler, die sich nicht für das Erlernen einer zweiten oder dritten Fremdsprache entscheiden, wählen ab dem 7. Jahrgang aus unserem Wahlpflichtangebot gemäß ihren Interessen und Fähigkeiten Kurse aus Bereichen wie Sport, Kochen, Werken, Kunst, Informatik o.Ä.

 

 

Besondere Förderung

 

LRS

Zu Beginn des 5. Schuljahres schreiben alle Schülerinnen und Schüler im Deutschunter­richt ein Diktat, um eventuelle Lese-Rechtschreib-Schwächen (LRS) festzustellen. Schü­lerinnen und Schüler, die unterdurchschnittlich im Klassenverband abschneiden, werden im Anschluss mit der Hamburger Schreibprobe (HSP 4-5) erneut getestet.

In einer Klassenkonferenz wird über die Fördermaßnahmen der zu fördernden Schülerin­nen und Schüler eingehend beraten und ein individueller Förderplan erstellt, in welchem der Förderbedarf zusammengestellt wird. Dieser kann schulinterne Förderung durch eine Anmeldung im Förderkurs, Nachteilsausgleich, zusätzliches Training zuhause mit Beglei­tung der Deutschlehrkraft und externe Förderung beinhalten. Der Förderplan wird mit den Schülerinnen und Schüler und den Eltern besprochen. LRS Schülerinnen und Schüler werden in einen LRS Kurs eingeteilt, der wöchentlich ab den Herbstferien zweistündig stattfindet. Im zweiten Halbjahr wird der Förderplan überarbeitet und gegebenenfalls angepasst. Vor den Sommerferien erfolgt eine erneute Testung mit der HSP (5).

Das LRS Konzept wird im 6. Schuljahr erweitert, indem es  verbindliche Vereinbarungen zur Förderung von Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht gibt (Rinderle, Fresch Methode), die durch individuelles Fördermaterial zuhause ergänzt werden. Der Fachlehrer kontrolliert die Ergebnisse. Nach den Herbstferien wird der Förderplan fortgeschrieben und im zweiten Halbjahr erneut angepasst. Vor den Sommerferien erfolgt eine erneute Testung mit der HSP. Eine enge Kooperation mit den Ganztagsangeboten erfolgt eben­falls, da viele Kinder die Hausaufgabenbetreuung nutzen, um tägliche Übungen des Fördermaterials dort zu bearbeiten.Bei Bedarf wird diese Vorgehensweise (LRS Konferenzen, Erstellung von individuellen Förderplänen) auch in höheren Jahrgangsstufen fortgesetzt.

 

Lern Plus+

Auffallend ist, dass einige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 große Wissensdefizite aus dem Grundschulbereich (Klassen 3 und 4) in den Fächern Mathematik und Deutsch mitbringen. Zu beobachten ist, dass das Grundwissen aus Klasse 3 und 4 zwar grundsätzlich bekannt ist, nicht aber im Lernprozess gefestigt wurde. Bei einigen Schüle­rinnen und Schüler kann man konkret beobachten, dass der Lernprozess bezüglich eini­ger fachlicher Phänomene abgebrochen ist. Diese Schülerinnen und Schüler befinden sich demnach auf dem Wissenstand der Klasse 3 oder 4.

Um dieses Defizit ausgleichen zu können und ihnen ein erfolgreiches Lernen an unserer Schule zu ermöglichen, haben wir ein Förderkonzept erstellt, das unter dem Namen Lern Plus+ läuft. Die Fachkollegen melden zum Halbjahresbeginn pro Klasse ca. zwei bis drei Schülerinnen und Schüler, die fachliche und lernorganisatorische Defizite aufweisen. Diese werden in den Fächern Mathematik und Deutsch in einer Kleingruppenförderung für ein Halbjahr mit einer wöchentlichen Doppelstunde zusätzlich unterrichtet.[1] Beide Lern Plus+ Fächer werden jeweils von einem Kollegen unterrichtet, der auch in Jahrgang 5 eingesetzt ist. Es findet ein enger Austausch zwischen den Lehrkräften des Förderunter­richts und den regulären Fachlehrern der Schülerinnen und Schüler statt. Der Unter­richtsstoff orientiert sich am Lehrplan der Klassen 3 bis 5. Inhalte werden kleinschrittig wiederholt und ganzheitlich eingeübt, um sie zu festigen, damit die Schülerinnen und Schüler darauf aufbauend in der Lage sind,  den Stoff der Klasse 5 größtenteils eigen­ständig zu verstehen und zu bearbeiten.

 

Profilierungs- und Kompensationskurse

Die NBS bietet in der 11. Klasse verschiedene Kompensations- und Profilierungskurse an. Mit den Kom­pensationskursen wird eine Unterstützung in Bereichen der Fächer Mathe, Englisch und Deutsch angestrebt, die für den Abschluss wichtig sind. Die Kompensationskurse richten sich besonders an Schüler, die (bestimmte) fachliche Defizite ausgleichen müssen und wollen. Die Teilnahme an Kompensationskursen ist für bestimmte Schüler (B-Kurs, Realschule, Note 5, Repetent) verpflichtend. Kompensationskurse können selbstverständlich, sofern Aufnahmekapazität besteht, auch freiwillig gewählt werden.

Die Profilierungskurse richten sich an Schüler, die Interessen über die bestehenden Ver­pflichtungen hinaus verfolgen möchten und keine Kompensation benötigen. Profilierungskurse werden beispielsweise in den Bereichen Physik-Technik, Philosophie, Chinesisch, Informatik oder Sporttheorie angeboten.

 

Arbeitsgemeinschaften, besondere Projekte, Wettbewerbe, Zertifikate

Ein spezielles Förderangebot zur Vorbereitung auf die Haupt- und Realschulprüfung ist unser schulbezogenes Ostercamp, das durch das HKM unterstützt wird. Interessierte Schülerinnen und Schülern „wiederholen komprimiert die Inhalte des jeweiligen jahrgangsbezogenen Lehrplans beziehungsweise üben gezielt für die Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch oder einer weiteren Fremdsprache. Um in kleinen Gruppen in Lernwerkstätten zu arbeiten und peer learning (Schüler lernen von Schülern) anzuregen und gezielt zu unterstützen, werden Methodentraining, individuelle Rhythmisierung des Lernprozesses, bewegte Pausen etc. miteinander verknüpft.“[2]

Auch im Ganztagsbereich bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern Lern- und Förderangebote (Rhythmisierte Lernzeit, Hausaufgabenbetreuung) sowie vielfältige Arbeits­gemeinschaften (u.a. im Bereich Sport, Musik, Sprachen, Naturwissenschaften und krea­tive Gestaltung), die die Entwicklung ihrer individuellen Interessen und Fähigkeiten be­günstigen.[3]

Im Bereich Naturwissenschaften und Technik bieten wir einen Kurs „Jugend forscht“ an, in dem sich die Teilnehmer in kleinen Teams mit selbst gestellten, meist naturwissen­schaftlichen Fragestellungen beschäftigen, diese experimentell bearbeiten und sich bei erfolgreichem Abschluss zu den Wettbewerben „Jugend forscht“ oder „Schüler experi­mentieren“  anmelden können.

Ebenfalls im AG Bereich angeboten wird ein Kurs „Jugend debattiert“, in dem für die Teil­nahme am schulinternen und dann auch bundesweiten Wettbewerb trainiert wird. Debat­tiert wird in zwei Altersgruppen (Klassen 8-10 und Jahrgangsstufen 10-13) und auf ver­schiedenen Ebenen: vom Schul- über den Regional- und Landeswettbewerb bis hin zum Bundeswettbewerb. Im Bereich Sport nehmen Mannschaften unserer Schule regelmäßig in verschiedenen Sportarten (Volleyball, Tischtennis, Schwimmen, Tennis, teilweise auch Turnen, Tanzen und Badminton) an „Jugend trainiert für Olympia“ teil. Das Training er­folgt hier nach Bedarf und in enger Kooperation mit den örtlichen Sportvereinen.

Auch die Teilnahme an anderen nationalen und internationalen Wettbewerben wie dem „Bundeswettbewerb Fremdsprachen“, der „Big Challenge“ und dem „Europäischen Wett­bewerb“ ist üblich. Zudem ermöglichen wir unseren Schülerinnen und Schülern die Vor­bereitung auf und Teilnahme an Prüfungen zum Erwerb von international anerkannten Sprachzertifikaten in verschiedenen Sprachen und auf verschiedenen Niveaus:

 

Cambridge English Advanced (CAE) und Cambridge English First

Das CAE dient vielen Hochschulen im englischsprachigen Raum als sprachliche Eingangs­voraussetzung für ein Studium in englischer Sprache. Bekannt als CAEist das Certificate in Advanced English eine Prüfung auf sehr hohem Niveau (C1 im Gemeinsamen Europäi­schen Referenzrahmen). Sie ist von Hochschulen, Arbeitgebern und Regierungen weltweit anerkannt. Diese Prüfung öffnet den Schülerinnen und Schülern die Türen zu internatio­nalen Berufschancen. Unter den vielen Einrichtungen, die Cambridge English: Advanced anerkennen, sind: University of Toronto, University of Oxford, Microsoft, IBM, Sony, Bosch, DHL, Credit Suisse.

Dieses Zertifikat Cambridge English First entspricht der Stufe B2 des Gemeinsamen Eu­ropäischen Referenzrahmens und ist ebenfalls international anerkannt.

Die interessierten Schülerinnen und Schüler besuchen einen Vorbereitungskurs, der für alle Jahrgänge der Oberstufe offen ist. Hier machen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Prüfungsformat vertraut und lernen mit der Prüfungssituation umzugehen. Da die NBS ein von Cambridge anerkanntes Vorbereitungszentrum ist, finden die Prüfungen in unserer Schule statt.

 

DELF - Diplôme d’Etudes en langue française

Das DELF ist ein international anerkanntes Zertifikat für Französisch als Fremdsprache. Es bescheinigt die Kompetenzniveaus A1 bis B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER). Die Zertifikate werden vom französischen Ministerium für Bildung, Hochschulen und Forschung ausgestellt. Die Zertifikatsstufen des DELF kön­nen vollkommen unabhängig voneinander abgelegt werden. Je nach Sprachniveau kön­nen interessierte Schülerinnen und Schüler frei entscheiden, welches Sprachzertifikat sie erwerben möchten. Einmal bestanden, ist das Sprachzertifikat DELF unbegrenzt gültig und attestiert die Beherrschung der vier Sprachkompetenzen Hörverstehen, Leseverstehen, schriftlicher und mündlicher Ausdruck.[4] Die schriftliche Prüfung wird bei uns an der Schule durchgeführt, für die mündliche Prüfung fahren wir gemeinsam zum Institut Français in Mainz. Die Vorbereitung auf die Prüfungen erfolgt im regulären Französischunterricht sowie bei Interesse in einer AG.

 

Intensivklasse Deutsch als Zweitsprache

Zielsetzungen

Ziel des Unterrichts in den Intensivklassen ist die Anlage, Festigung und der Ausbau grundlegender Kenntnisse der deutschen Sprache, die das entsprechende Kind zur Teilnahme am Regelunterricht und – im Rahmen seiner Eignung – zum Erreichen eines Schulabschlusses befähigen. Dies beinhaltet neben den allgemeinen sprachlichen Kompetenzen eine sprachliche und im Idealfall inhaltliche Vorbereitung auf den Unterricht in der Regelklasse, wobei es gilt, besonders die Orientierung und Selbstständigkeit des Schülers oder der Schülerin hinsichtlich unterrichtskommunikativer Aspekte zu stärken wie dem Verstehen und Umsetzen gängiger Operatoren, aber auch der üblichen Handlungen unterrichtlicher Organisation (Notieren von Hausaufgaben, Anlegen von Hefteinträgen etc.). SchülerInnen, die die Intensivklasse besuchen, sollen dort in das deutsche Schulsystem und seinen Anforderungen eingeführt werden, was besonderer Förderung bedarf, da im Elternhaus der Kinder oft keine oder geringe Kenntnisse vorhanden sind, und Kinder wie Eltern im Sinne der Teilhabe an ihre Aufgaben im Rahmen des Schulsystems herangeführt werden müssen. Durch die Auseinandersetzung mit landeskundlichen Inhalten im Unterricht, aber auch durch Exkursionen und Projekte zum Demokratie- und Gesellschaftsverständnis werden in der Intensivklasse maßgeblich Grundsteine der Integrationsmöglichkeiten der ankommenden SchülerInnen gelegt.

Unsere Überzeugung ist, dass alle SchülerInnen vorrangig und zuallererst eine interessierte, aufgeschlossene und empathische Willkommenskultur erfahren sollen, um die Grundlage erfolgreichen Lernens und der Bereitschaft, in Deutschland und an unserer Schule „anzukommen“, zu schaffen. Basierend auf dem Forschungsstand zur Auswirkung von Zwangsmigration oder Flucht auf Menschen im Allgemeinen und Kinder und Jugendliche im Besonderen, betrachten wir Verlässlichkeit, Struktur, Transparenz und Verständnis als Eckpfeiler unserer pädagogischen Arbeit in der Intensivklasse.

 

Inhaltlicher Aufbau und Differenzierung

Das Curriculum für den Unterricht in der Intensivklasse Deutsch als Zweitsprache setzt sich zusammen aus sechs Lernfeldern, welche als Empfehlung des Hessischen Kultusministeriums vorliegen. Differenziert wird zum einen durch den Einsatz verschiedener Themen innerhalb der einzelnen Lernfelder, die sich an den Interessen der verschiedenen Altersstufen und am Lernstand orientieren. Zusätzlich wird eine Binnendifferenzierung innerhalb der Themengruppen durch verschiedene Aufgabenformate und Anforderungsbereiche vorgenommen.

Die Unterrichtsinhalte orientieren sich an der Handreichung des Hessischen Kultusministeriums „Erfolgreich Deutsch lernen“ und werden durch das Schulcurriculum zum Fach „Deutsch als Zweitsprache“ präzisiert.

 

Übergang in die Regelklasse

Der Besuch in der Intensivklasse nach dem teilintegrativen Modell (spezifische Sprachförderung im Klassenverband und sukzessive Teilnahme an Fächern des Regelunterrichts) ermöglicht den SchülerInnen, schrittweise im deutschen Schulsystem anzukommen, da der Unterricht zunächst in einem kleineren, „geschützten“ Rahmen stattfindet und mit dem nahenden Übergang in die Regelklasse einzelne Fächer in diesen vorab besucht werden, meistens zuerst Englisch und Mathematik. Das System der integrierten Gesamtschule, in dem zumindest die drei Hauptfächer ab Klasse 7 im Kurssystem unterrichtet werden, macht es für SchülerInnen schwerer, die aufgrund ihres Alters der siebten oder einer höheren Jahrgangsstufe zugewiesen werden, in dieser Übergangsphase Anschluss an eine Klassengemeinschaft zu finden. Der Übergang in eine möglichst niedrige, aber mit dem Alter des Schülers/der Schülerin verträgliche Jahrgangsstufe ist daher wünschenswert. Das ist auch deshalb erstrebenswert, weil die Menge des nicht vermittelten Unterrichtsstoffs in den einzelnen Fächern auf diese Art so gering wie möglich gehalten wird.

Wir orientieren uns bei den Übergängen für gewöhnlich an der Regelförderzeit von einem Jahr, oft wird jedoch – je nach vorausgehender Bildungsbiographie des Kindes – eine Verlängerung bis zum Ende der Maximalförderzeit nötig.

Über ein intensiviertes bzw. entschleunigtes Fördervorgehen zur Einkursung des Schülers oder der Schülerin entscheiden die unterrichtenden Lehrkräfte aufgrund der folgenden Kriterien:

  • vorausgehende Alphabetisierung und Fortschritte in dieser im Falle von Analphabetismus
  • Sprachstand (idealerweise B1, oft aber auch A2)
  • Organisationsfähigkeit und Eigenständigkeit im Unterricht und bei den Hausaufgaben, Sorgfalt und Konzentration in der Ausführung von Aufgaben
  • Reflexionsvermögen hinsichtlich sprachlicher Aspekte, Kognition
  • Alter des Schülers/der Schülerin in Hinblick auf die Frage, ob ein Haupt- oder Realschulabschluss an der Nell-Breuning-Schule realistisch erscheint oder im Anschluss an die Beschulung in der Intensivklasse der Wechsel in eine Maßnahme sinnvoller erscheint
  • Kommunikatives Interesse und Lernbereitschaft des Kindes
  • Sozialverhalten, Regelbeachtung, Wahrnehmung organisatorischer Aufgaben wie das Vorlegen von Entschuldigungen, Attesten, Amtsschreiben etc.

Der Übergang in die Regelklasse erfolgt auf Klassenkonferenzbeschluss und ggf. – zum Beispiel bei frühzeitiger Einkursung – in Kombination mit einer Sprachstandsdiagnose. Die Klassenleitung dokumentiert darüber hinaus kompetenzorientiert die Lernentwicklung bzw. das Lernverhalten und die unterrichts- und schulorganisatorischen Fähigkeiten des Schülers oder der Schülerin, um die aufnehmenden Lehrkräfte hinsichtlich der Förderschwerpunkte zu beraten. Sollte der Schüler/die Schülerin keine Kenntnisse im Fach Englisch vorweisen können, stellt die Klassenleitung der Intensivklasse bei SchülerInnen ab Jahrgangsstufe 8 einen Antrag auf Wechsel der Sprachenfolge, um den Hauptschulabschluss zu ermöglichen. Alle ehemaligen SchülerInnen der Intensivklasse nehmen unabhängig von der Abschlusstendenz im 9. Jahrgang an den Prüfungen zum Erwerb des Hauptschulabschlusses teil.

Der Übergang in die Regelklasse kann zu Beginn der beiden Schulhalbjahre erfolgen. Im Fall einer Einkursung in die Jahrgänge 6 oder 8 kann dies aufgrund der Klassenfahrten in der 1. Aktionswoche ggf. auf die Zeit nach den Herbstferien verschoben werden. Die Einkursung erfolgt über eine festgeschriebene Informationskette, um eine sinnvolle Klassenauswahl sowie eine entsprechende Vorbereitung der Fachlehrer zu gewährleisten.

 

Nach dem Übergang in die Regelklasse

Wechselt ein Schüler oder eine Schülerin in eine Regelklasse, steht ihm oder ihr schulintern eine Förderstunde zur Verfügung, die jahrgangsübergreifend (5/6, 7/8, 9) der weiteren und den Deutschunterricht ergänzenden sprachlichen Förderung dient. Die SchülerInnen arbeiten hier weiter an ihren sprachlichen Grundlagen, können die Förderung aber auch für sprachsensible Förderung im Fach nutzen, wenn beispielsweise gerade in einem Fach Präsentationen anstehen oder Ähnliches.

Wir erkennen an, dass die Förderung von SchülerInnen nichtdeutscher Herkunftssprachen eine Querschnitssaufgabe darstellt und von allen FachlehrerInnen mitgetragen werden muss. Für aufnehmende Lehrkräfte wird eine DaZ-Sprechstunde angeboten, in welcher sie sich zu sprachsensiblem Fördermaterial beraten lassen oder gemeinsam mit einer DaZ-Lehrkraft eine Sprachstandsdiagnose ihrer SchülerInnen (anhand von Klassenarbeiten, Hausaufgaben etc.) vornehmen können, um gemeinsam einen passenden Förderplan zu entwickeln.

 

Leseförderung

Zielsetzung

  • alle SuS können ihre Lese- und Verständnisdefizite aufholen und wer­den alters- und lernstandsgemäß gefördert.
  • alle SuS erweitern ihren Sprachschatz, ihr Ausdrucksvermögen, ihre Rechtschreibsicherheit
  • alle SuS können durch das geschulte Lesen erfolgreich am Fachunter­richt teilnehmen

 

Erfolgsindikatoren

  • Teilnahme am Lesewettbewerb
  • Rückmeldungen zu Buchpräsentationen
  • Rückmeldungen zum JuJu Wettbewerb
  • Rückmeldung durch Antolin

 

 

 

Wann?

Was?

Wer?

Womit?

Mit wem?

Bemerkung

 

Für Klasse 5 gilt:

 

Antolin

 

Deutschkollegen mit den SuS

 

 

 

Lesepaten

Die SuS können zuhause lesen und eigenständig ihre Bücher unter ihrem persönlichen Antolin Zugang die Fragen zur Inhaltssicherung beantworten:

Die SuS suchen sich Paten, mit denen sie über ihre Bücher sprechen und dokumentieren dies in einem Heft

Zu Beginn des Schuljahres

Bibliotheksführung mit allen 5. Klassen

Deutschlehrer/ Klassenlehrer/ Bibliothekarin u Santner

5 Schritt Lesemethode

Deutschkollegen mit den SuS

 

 

Die SuS erwerben die Kompetenz, strukturiert mit Texten zu arbeiten, um sich Inhalte zu erschließen und den Aufbau eines Textes zu erkennen.

Markieren wird geübt.

In jedem Raum hängt eine Übersicht zur Orientierung.

 

Bücherkisten pro Klasse erstellen

Deutschlehrer/ Klassenlehrer/ Bibliothekarin

 

 

 

Nach den Herbstferien

Regelmäßiges Lesen und Bearbeiten von Antolin

- Lesepaten suchen und Feedback erhalten

Deutschlehrer/ Lesepaten

 

 

 

 

Vorbereitung einer Buchpräsentation

Deutschlehrer

 

 

 

 

Teilnahme am JuJu Wettbewerb als Klasse und als einzelner SuS

Deutschlehrer/ Bibliothekarin

 

 

 

 

Für Klasse 6 gilt:

 

 

 

 

Zu Beginn des Schuljahres

Weiterführung der Arbeit in Klasse 5: Buchkiste, verbindliches Lesen, Antolin/ Lesepaten

Ganzschriften im Unterricht

Deutschlehrer

 

 

 

Vor den Herbstferien

Vorbereitung auf den Lesewettbewerb:

Strategien des Vorlesens kennen lernen, ausprobieren und bewusst einsetzen, Buchpräsentation im Klassenverband mit integriertem Vorlesen, Ermittlung des Klassensiegers

Deutschlehrer

 

 

 

Vor den Weihnachtsferien im Dezember

Vorlesewettbewerb der 6. Klassen

Schulsieger wird zum Kreisentscheid gemeldet

Deutschlehrer des Jahrgangs

 

 

 

 

 

 

 

Für Klasse 7 gilt:

 

 

 

 

Zu Beginn des Schuljahres

Weiterführung der Arbeit in Klasse 6: Buchkiste, verbindliches Lesen,

Ganzschriften im Unterricht

 

Deutschlehrer/ Bibliothekarin/ Lesepaten

 

 

 

Wann?

Was?

Wer?

Womit?

Mit wem?

Bemerkung

 

Für Klasse 5-7 allgemein:

 

 

 

 

 

Projekt Kicken und Lesen:

Fußballbegeisterte SuS werden zum Lesen eines Fußballbuches motiviert und besuchen ein Fußballspiel

LAZ

 

 

 

 

Für Klasse 5-8 allgemein:

 

 

 

 

Ab den Herbstferien

JuJu  (Jugendbuch-Jury) Wettbewerb

Deutschlehrer/ Bibliothekarin Frau Santner

 

 

 

Ende des Schuljahres

Abschlussfest mit Vorstellung der Lesesieger

 

 

 

 

 

Lesen und Erarbeitung mindestens einer Ganzschrift Im Deutschunterricht mit analytischen und kreativen Aufgaben

Deutschlehrer

 

 

 

 

Zugang zu Antolin

Deutschlehrer

 

 

 

 

Einführung und Wiederholung der

 5 Schritt Lesemethode:

Laminierte Anleitung hängt zur Erinnerung in den Klassenräumen

Deutschlehrer

 

 

 

 

Für Klasse 5-13 gilt:

 

 

 

 

 

Nutzung der Bibliothek

Bibliothekarinnen

 

 

 

 

Lesen und Erarbeitung mindestens einer Ganzschrift Im Deutschunterricht mit analytischen und kreativen Aufgaben

Deutschlehrer

 

 

 

 

 

 

 

 

 


[1] Pro Fach werden jeweils zwei Gruppen parallel unterrichtet.

[2] „Schulbezogene Ostercamps“. Hessisches Kultusministerium. Wiesbaden: 2015. S.5.

[3] Vgl. Konzept Ganztagsbereich

[4] Vgl. Institut Français Deutschland. https://www.institutfrancais.de/franzoesisch-lernen/delf-dalf