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Dieser nachdenkliche Text von Samina Hofmann ist im Deutschunterricht von Frau Laaz entstanden

|   Nelly Perle

Den folgenden Text hat Samina Hofmann (8d) im Rahmen einer kleinen "materialgestützten" Schreibwerkstatt im Deutschunterricht des 8er A-Kurses auf der Grundlage von Lexikonauszügen, Zeitungsberichten, literarischen Texten, Statistiken und Werbefilmen verfasst.

Was ist die Bedeutung von Weihnachten heutzutage?

Bedeutet es immer noch mehr als puren Stress?

Weihnachten ist ein großartiges Fest, das Menschen bessert und Familien wieder zusammenbringt. Überall ist wundervolle Dekoration, man verbringt gemütlich Zeit mit der Familie, singt altbewährte Weihnachtslieder und geht auf die nach Glühwein duftenden Weihnachtsmärkte. Zusätzlich bekommt man auch noch Geschenke, was für viele das Wichtigste an Weihnachten ist.

Trotzdem hassen 58% der Bewohner Deutschlands Spendenaktionen, 64% hassen das lästige Geschenkekaufen und für 12% ist es purer Stress. Außerdem sollte Weihnachten doch nicht nur wegen der Geschenke ein schönes Fest sein, denn eigentlich ist es doch viel mehr als nur ein Schenken „auf Knopfdruck“. So stellt sich die Frage: Was ist die Bedeutung von Weihnachten heutzutage?

Ein wichtiger Aspekt von Weihnachten sind Geschenke. Sie hemmen Aggressionen und fördern Beziehungen. Doch was bedeutet eigentlich „Geschenk“? Ein Geschenk ist die „Übertragung von Eigentum ohne Erwartung  einer Gegenleistung“ (Quelle: Wortbedeutung.info). Dennoch finden wir es seltsam, wenn wir etwas schenken und nichts zurückbekommen oder umgekehrt. Dies verrät uns das chinesische Sprichwort: „Wer ein Rind geschenkt erhält, muss ein Pferd zurückgeben“.  Reicht es zu Weihnachten nicht auch, einfach nur Aufmerksamkeit, Vertrauen oder Liebe zu verschenken?

Familie Hansens hat das erfolgreich getestet und schenkt sich seit 20 Jahren nichts als diese drei Dinge zu Weihnachten.  Sie haben sich dafür entschieden, da sie gegen den „permanenten Konsumterror“ sind und es nicht verstehen, sich nur aus Tradition etwas zu schenken. Sie finden ihre Lösung gut, da so das „Wir“ mehr im Vordergrund steht und die Familie keine lästige Pflicht hat, Geschenke zu kaufen. Jedoch ist auch bei den Hansens Weihnachten nicht ein Tag wie jeder andere, da auch sie einen Weihnachtsbaum aufstellen und sich an Weihnachten ein wenig Luxus gönnen. Warum machen wir das dann nicht alle so? Die Antwort: Die Kinder sind enttäuscht und Eltern finden es schade, wenn sie das ganze Jahr über arbeiten und ihren Kindern dafür nichts geben können. Und was gibt es Schöneres als leuchtende Kinderaugen beim Auspacken eines überraschenden Geschenks?

Eine Alternative wäre die „4-Geschenke-Regel“ aus der USA. Diese besagt, dass man seinen Kindern ein Geschenk schenkt, das sie wollen, eines, das sie brauchen, etwas zum Anziehen und etwas zum Lesen. Viele Familien finden dieses Konzept sehr gut, da man so sorgfältiger über die Geschenke nachdenkt und die Kinder die einzelnen Geschenke mehr wertschätzen. Alles in allem sind Geschenke heutzutage ein netter Brauch an Weihnachten, man kann jedoch auch ohne Geschenke ein schönes Fest feiern.

Eine weitere wichtige Tradition in vielen Familien ist es, den Weihnachtsabend mit einem schönen Weihnachtsfilm ausklingen zu lassen oder auch in der Vorweihnachtszeit schon weihnachtliche Filme zu schauen. Doch ist es nicht langweilig, weil sich die Filme so gleichen?

Ja, das stimmt, Weihnachtsfilme haben immer ein ähnliches Muster. Weihnachten muss gerettet werden, Menschen bessern sich, der Weihnachtsmann muss vertreten werden, Kinder lehren Eltern an den Weihnachtsmann zu glauben, Familien vereinen sich wieder oder Liebende finden zusammen. So ein Muster finden wir auch in „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens, da der griesgrämige Scrooge  an Weihnachten alle seine Fehler einsieht und ein besserer Mensch wird.

In der Literatur geht es häufig um Transformation und Wandel sowie um Weihnachtshasser, die ihre Fehler einsehen. Ein typisches Beispiel dafür ist „Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat“, dessen Vorbild unser innerer „Grinch“ ist, den wir jedes Jahr überwinden müssen.

Eltern haben Stress, da sie alles dekorieren müssen, die besten Plätzchen backen müssen und die tollsten Geschenke brauchen. Dabei muss immer noch alles schön ordentlich und perfekt geplant sein, damit auch ja alles klappt. Kinder werden dabei oft vernachlässigt, da für sie keine Zeit mehr bleibt. Geht das nicht auch anders? Ja, denn zusammen macht alles doch viel mehr Spaß! Das sehen auch die Eltern ein – zumindest in gängigen Werbungen zur Weihnachtszeit wie von IKEA oder Edeka. Eltern backen und dekorieren zusammen mit ihren Kindern, wobei das dreckige Geschirr erst einmal egal ist. Am Ende gibt es trotz allem ein schönes Weihnachtsfest mit der ganzen Familie und einem leckeren Truthahn.

In der Werbung ist Weihnachten/die Weihnachtszeit ein sehr großes Thema, da bis zu 28% des Jahresumsatzes von vielen Branchen in der Weihnachtszeit gemacht werden. Doch sogar Werbeslogans haben meistens dieselben Botschaften. Hier bedeutet Weihnachten, zusammen zu sein, Zeit zu schenken und nach Hause zu kommen. Das bedeutet, man soll sich keinen Stress mit Weihnachten machen, sondern es einfach genießen und zusammen feiern, auch wenn man dann nicht alles perfekt planen/machen kann.

Schlussfolgernd kann man sagen, dass Weihnachten heutzutage viel mehr als nur eine lästige Tradition, Stress und Beschenkung „auf Knopfdruck“ bedeutet. Wenn wir uns diesen Stress nicht machen und auch zufrieden sind, wenn nicht alles perfekt läuft, ist Weihnachten ein tolles Fest, an dem vor allem viel Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit verschenkt wird – nicht nur bei religiösen Familien.

 

 

 

 

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