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Schillers "Geschöpf"

Beim Besuch im Wittumspalais verstehen wir, welchen Einfluss die Herzogin Anna Amalia auf die Blüte der Künste in ihrem Herzogtum hatte.

Mit der Berufung von Wieland zum Erzieher von Carl August öffnete sie das Herzogtum für die Ideen der Aufklärung. Die Einladungen an Goethe, Herder und schließlich Schiller führten zur Entwicklung der Ideen der Weimarer Klassik. Goethe arbeitete an ihrem Liebhabertheater und auch wenn er sich später von ihrem Dilettieren in der Kunst abwendete - dies war der Beginn der Theaterarbeit. Später setzte er sich für die Professionalierung in der Kulturpolitik ein.

In Schillers Wohnhaus an der Flaniermeile der Wohlhabenden lernen wir die private Seite des gefeierten Dichters kennen, der dort sein Familienleben genoss. Um das teure Haus zu bezahlten, musste er viele Dramen schreiben. Wir sehen seine Finanzierungspläne auf handlschriftlichen Listen: Er plante genau, welche Dramen er wann veröffentlichen wollte. Nur eines finden wir befremdlich: die Wahl seiner Ehefrau. Obwohl er ihrer Schwester Karoline sehr nah sei, schreibt er Charlotte, wolle er sie heiraten, weil sie ganz sein Geschöpf sei und er sie formen könne. Vielleicht war das die männliche Erwartung seiner Zeit an Ehefrauen?

Zum Abschluss genießen wir noch einmal die Idylle im Park an der Ilm und besuchen den Jakobsfriedhof. Am Grab von Christiane von Goethe finden wir frisch gepflückte Feldblumen, die Zeilen von Goethe beeindrucken uns: "Der ganze Gewinn meines Lebens ist ihren Verlust zu beweinen." Dieser Ausdruck von tief empfundener Trauer über die langjährige Gefährtin führt uns zum Beginn unseres Aufenthaltes zurück - Goethes Beziehungen zu Charlotte und Christiane. Wir haben vieles erfahren, merken aber auch, dass es noch weit mehr zu entdecken gibt.

Erfüllt von dem Geist der Weimarer Klassik warten wir auf den IC nach Frankfurt und sind uns einig: In Weimar gibt es so unglaublich vielfältige Angebote, dass wir wiederkommen müssen.

AUF WIEDERSEHEN WEIMAR!

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